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Zwei Leben in zwei Diktaturen. Eine Lesung.

Zwei Leben in zwei Diktaturen. Eine Lesung.

Da haben sich zwei nicht getroffen, die getroffen wurden: Werner Finck, geboren 1902 in Gölitz, gestorben 1978 in München, und Jörg Beier, geboren 1946 im erzgebirgischen Schwarzenberg. Der eine saß unter den Nazis im Konzentrationslager Esterwegen, der andere unter den SED-Linken auf dem Kaßberg in Karl-Marx-Stadt (heute wieder Chemnitz) und im Zuchthaus Cottbus. Ach, wenn ich so an Ernst Jandl (1925 bis 2000) denk': Wie leicht kann man doch lechts und rinks velwechsern.

Nun begegnen sich die beiden, der Holzbildhauer und Kunstkneiper Jörg Beier und der Kabarettist, Schauspieler und Schriftsteller Werner Fink - freilich fiktiv.

Anlass ist die Buchpremiere "Aber die Gedanken sind frei". Hier ist auf 340 Seiten die Geschichte von Jörg Beier dokumentiert als Beispiel, wie die Stasi einzelne Leute fertig gemacht und Angehörige mit ins Leid gestürzt hat, um ein Exempel zu statuieren und ihren Schrecken zu festigen.

Was genau und wie das dokumentiert ist? Nachvollziehbar wird nur ein Ausschnitt dessen, was an der "DDR" alles schlecht war: Haftbefehl, Untersuchungshaft, erpresstes Geständnis, Urteil - und die "Briefe durch die Gitter", der erhaltene Schriftverkehr des politischen Gefangenen Jörg Beier, vor allem mit seinen Eltern.

Es ist ein Dokument der Menschlichkeit, die man erhalten muss unter jedem System, das sich Regierung nennt.

Werner Finck hatte seine Erfahrungen mit dem NS-Regime gemacht und sich, um einer zweiten Verhaftung zu entgehen, an die Front gemeldet. Wie es sich gehört, eckte er auch in der alten Bundesrepublik, bei der CSU, an.

Eine Einführung hält Matthias Zwarg, Herausgeber des Buches "Aber die Gedanken sind frei - Briefe durch die Gitter".

Musik macht Andreas Dietrich mit seinem Saxophon.

Es liest Walter Niklaus, Regisseur, Schauspieler und Sprecher.

Prädikat: Unbedingt hingehen!
Sonnabend, 12. September 2015, 19 Uhr,
Atelier Jörg Beier,
Karlsbader Straße 2a, 08340 Schwarzenberg/Erzgebirge
(ehemalige Turnhalle auf dem Ottenstein)
Bitte Parkplätze in Kaufland-Nähe nutzen und zu Fuß (ca. 150 Meter) auf den Ottenstein kommen.
Unkostenbeitrag sieben Euro, für die gastronomische Versorgung ist gesorgt.

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