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Wider den Kleingeist im Kulturraum Erzgebirge-Mittelsachsen!

Wider den Kleingeist im Kulturraum Erzgebirge-Mittelsachsen!

Von Ralph Grüneberger. Am 24. Mai 2019 wurde die neue Satzung für den Kammweg-Literaturpreis vom Kulturkonvent des Kulturraumes Erzgebirge-Mittelsachsen verabschiedet. Es wurde beschlossen, dass der Literaturwettbewerb nur noch für unveröffentlichte Texte gilt und jedes dritte Jahr ein Jahr ohne Wettbewerb stattfindet und somit fortan keine fertigen Bücher (oder Hörspiele, Bühnenstücke) von Autorinnen und Autoren aus dem Kulturraum bzw. Werke mit Erzgebirgsthematik ausgezeichnet werden.

Es wird ab sofort nur noch das Laienschaffen wahrgenommen und die wichtige Methode, Unveröffentlichtes und Veröffentlichtes im Drei-Jahres-Zyklus zu kombinieren und damit die Meßlatte für Einreichungen insgesamt höher zu legen, wird aufgegeben.

Das lehnen vier der fünf Jury-Mitglieder ab und weisen darauf hin, dass gerade durch namhafte Autoren wie Josef Haslinger, Werner Bräunig, Ulrich Schacht, Kerstin Hensel oder Angela Krauß der Kammweg-Literaturpreis (trotz seiner geringen Dotierung) überregionales Ansehen erlangt hat und von dem guten Klang auch Nachwuchsautoren partizipieren.

Gebürtige Erzgebirger wie Helga Kaden, Saskia Fischer, Bernd Schirmer oder Manfred Blechschmidt konnten ausgezeichnet werden. Die neue Regelung würde ihresgleichen diese Chance nicht mehr geben.

Um Geld einzusparen, hat die Jury verschiedene Vorschläge erarbeitet (u.a. das Abschaffen der teuren Auszeichnungsveranstaltungen), aber den Kampf, den Kammweg-Literaturwettbewerb nicht im Provinziellen versinken zu lassen, verloren.

Erklärung

Wir Juroren des Kammweg-Literaturwettbewerbs sind mehrheitlich enttäuscht, dass der etablierte und über die Kulturraumgrenzen hinaus wirkende Literaturpreis beschädigt wird, indem die Maßstäbe bildende Verbindung von veröffentlichter und unveröffentlichter Literatur zugunsten eines ausschließlichen Laienschaffens aufgekündigt wird.

Wir Jury-Mitglieder haben mehrere Vorschläge unterbreitet, um eine finanzielle Entlastung des Literaturwettbewerbs herbeizuführen. Wir Unterzeichner lehnen es ab, einen auf den provinziellen Charakter gestutzten Literaturwettbewerb mitzutragen.

Als Ausdruck unseres Protestes erklären wir vier Unterzeichner deshalb unseren Rücktritt als Jurorinnen und Juroren.

Die noch ausstehenden Arbeiten im Prosawettbewerb 2019 können nicht mehr erledigt werden, wenn das Statut in der vorliegenden Form am 24. Mai 2019 mit sofortiger Wirkung beschlossen wird.

Ralph Grüneberger (bislang Jurysprecher), Dr. Monika Hähnel, Regina Röhner, Olaf Stelmecke

3. Mai 2019


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