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Briefe durch die Gitter: Jörg Beier-Schwarzenberg 1969-1970

Briefe durch die Gitter: Jörg Beier-Schwarzenberg 1969-1970

Jörg Beier im Tor des Zuchthauses Cottbus - Jahrzehnte später
Jörg Beier im Tor des Zuchthauses Cottbus - Jahrzehnte später
Schwarzenberg, 7. April 2021. Heute berichtete der Görlitzer Anzeiger über die Haftzeit des Schwarzenberger Holzbildhausers und Kunstkneipers Jörg Beier auf dem Kaßberg in Chemnitz und im Zuchthaus Cottbus in den Jahren 1969 und 1970. Grundlage ist das berührende Buch "Briefe durch die Gitter". Eine Lesung im Atelier Ottenstein ist auf YouTube verfügbar.

Das 340 Seiten starke, farbig illustrierte Buch enthält den Schriftverkehr zwischen Jörg Beier und seinen Eltern während der Haft, außerdem die Dokumente vom Haftbefehl über die Ermittlungen bis zum Gerichtsprozess und zum Urteil.

Wer vielleicht meint, da müsse ja "was dran" gewesen sein, irrt: Die Verhaftung erfolgte vor einer Urlaubsreise nach Bulgarien, weil vor der Abreise ein Mitreisender witzelte, vielleicht eine Postkarte aus Griechenland schreiben zu wollen.

Das keine Fluchtabsicht bestand, stellte sich schnell heraus, doch einmal in den Fängen der Stasi wurde ein Geständnis erpresst, das zu einem Urteil von anderthalb Jahren Freiheitsentzug führte wegen "mehrfacher staatsfeindlicher Hetze" - Vorwürfe, die in einer freiheitlichen Demokratie wie heute absolut belanglos wären.

Mehr erfahren im Görlitzer Anzeiger:
Briefe durch die Gitter

"Briefe durch die Gitter" online kaufen:
Shop der Freien Republik Schwarzenberg, 14,80 Euro

"Jörg Beier ließ sich nicht von der Bundesrepublik freikaufen, Heimat - fernab aller Heimatduselei - ist dem 1946 geborenen Holzgestalter und Kunstkneiper noch heute wichtig." Görlitzer Anzeiger

Zuhören:
"Briefe durch die Gitter", Lesung mit Walter Niklas im Atelier Ottenstein