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Das Gebirge hat den Blues

Das Gebirge hat den Blues

Schwarzenberg, 18. März 2018. Wie recht er doch hatte, der Toler-Hans-Tonl, als er vom Tanzbudn sang, wo se rimwackln wie de Antn: Gestern abend wurde in Beiers Kunst & Kneipe "Zur Freien Republik Schwarzenberg", Abteilung "Café Piano", wieder einmal q.e.d. daruntergeschrieben.

Verursacher des Bewegungsausbruchs war Lutz "KOWA" Kowalewski, ein Blueser der - wenns jetzt keine Altersdiskriminierung ist - alten Garde. Entsprechend echt komm er rüber, der Mann aus Dresden, der mit bekannten Bluesgrößen weltweit, vor allem im Süden der USA, gespielt hat.


Das Publikum hats gefreut, vom Twen bis zum Jungrentner war alles da, hingegen die Frauen wie immer zeitlos schön. Die Eskalation begann mit Füßewippen, gefolgt von frenetischem Beifall. Dann kam der Punkt, als es kein Halten mehr gab und ein generationen- wie geschlechterübergreifendes wildes Tanzen einsetzte. Hinterher hatte so mancher Mühe, sein Holzbein an der Wand wiederzufinden.

Der Beier-Wirt hat mit der Kulturveranstaltung St. Patrick gehuldigt, dem irischen Nationalheiligen, der die Dreifaltigkeit anhand des dreiblättrigen Kleeblattes erklärt haben soll, das daraufhin zum irischen Nationalsymbol wurde. Und weil sich unter dem Decknamen "Café Piano" eigentlich ein so waschecht wie möglicher, jedoch vor allem künstlerischer Pub verbirgt, fließt zum St. Patrick's Day reichlich Guinness aus Irland, denn: Diese Brauerei ist doch nicht doof!

Nur der herbe Junggesellenabschied, den eine Runde von Jungmannen feierte, erwies jenem, der im April von Ihnen gehen soll, lieber mit ein paar Fläscheln Flens die letzte Freude. An Guinness muss man sich halt heranarbeiten.


Aber wie es so ist: Als in tiefer Nacht der Ruf "Wer itze net gieht, kimmt heit nimmer ham!" erschallte, hatte auch der Bräutigam in spe Mut und neue Zuversicht getankt und verschwand mit leuchtenden Augen und Victory-Bekundungen im Dunkel der saukalten Erzgebirgsnacht, mitten in der Freien Republik Schwarzenberg.

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